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Frauen-Power! 2024

Frauen-Power! – unter diesem Motto wird auch das kommende Frauen in Bewegung Kampfkunstfestival stehen, das vom 24. bis 26. Mai 2024 in Frankfurt stattfindet.

Kampfkunstinteressierte Frauen aus ganz Deutschland werden wieder ein Wochenende lang gemeinsam trainieren, sich austauschen und die Stärke von Frauen in der Kampfkunst demonstrieren.

Mit mir trainieren wieder renommierte Top-Trainerinnen auf tollen Workshops, die Dich in Deiner Kampfkunst wirklich weiterbringen. Egal wie lange Du schon Kampfkunst trainierst – Du wirst viele Tipps und Anregungen für Dein weiteres Training erhalten.

Ein super Team von Großmeisterinnen, Weltmeisterinnen, Meisterinnen und hochgrauduierte Trainerinnen werden dich motivieren und inspirieren!

Alle Infos zum Festival sind im Anhang sowie auf der Website www.fraueninbewegung.de/frauenkampfkunstfestival/

Alle Frauen und Mädchen ab 15 Jahren, die Kampfkunst und Selbstverteidigung trainieren, Anfängerinnen und Fortgeschrittene sind herzlich willkommen.

Schule am Ried, Barbarossastraße 65,
60388 Frankfurt a. M.

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Jubiläumslehrgang für Birgit Schlemper 2023

25+ Jahre Frauenreferentin des JJVRP e.V.

Anlässlich des Jubiläumslehrganges begeisterte das Team Frauenselbstsicherheit mit Birgit Schlemper (JJVRP), Fatma Keckstein (HJJV), Frauke Schlichting (NJJV) und Rebecca Menth (JJVW) beim JJC-Mendig in Rheinland-Pfalz.

Frauke begann den Lehrgang mit der „Gasse als Übungsform“. Wahrnehmung, Abbau von Hemmungen beim Körperkontakt und Selbstbehauptung wurden hier in diversen Durchgängen geschult.
In Birgits Einheit wurden die 3 Phasen des "Nein sagen" vorgestellt. Die TN erlebten sich im Hoch- und Tiefstatus, setzten sich mit grenzüberschreitenden Situationen auseinander und übten sich in der Selbstbehauptung mit Körpersprache, Gestik, Mimik und vor allem mit Stimmeinsatz.
Bei Rebecca durchlebten die TN den "Rausch der Selbstverteidigung". Vom Raufen, bis zur FSV-Techniken, wurde Selbstverteidigung unter erschwerten Bedingungen trainiert. Dazu setze Rebecca Rauschbrillen ein, bzw. simulierte mit Gürtel und kleinen Flummies, die Schwierigkeit der Selbstverteidigung bei enger Kleidung und hohen Schuhen.
Fatma referierte über Stress, wie er entsteht, wie er sich auswirkt und was wir dagegen tun können.
Interessante Themen, sympathische Referentinnen und motivierte TN, so gelingt eine tolle Veranstaltung.

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8. März - Weltfrauentag 2023

Workshop Selbstverteidigung zum Weltfrauentag

Anlässlich des Weltfrauentages am 08.03.2023 war der angebotene Workshop beim Judo und Ju-Jutsu Club Mendig mit 24 Frauen schnell ausgebucht. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ju-Jutsu Verband Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Birgit Schlemper der Landesfrauenreferentin. Gemeinsam mit ihrem Trainerteam vom Judo und Ju-Jutsu Club in Mendig wurden den Frauen einfache und dennoch effektive Verteidigungstechniken und deren Anwendung gezeigt. Die Frauen trainierten diese gegen ungewolltes Festhalten, Umklammerungen und Würgeangriffe. Es wurde gerangelt, gerauft, Selbstverteidigung ausprobiert und an Schlag- und Trittpolstern trainiert.
Ein gelungener, informativer Abend mit geballter Frauen-Power, viel Schweiß, jede Menge Spaß und vermutlich ein paar blauen Flecken und einem Muskelkater am Tag danach.

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Kursleiterausbildung FrauenselbstSicherheit in Rheinland-Pfalz

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Die langersehnte Ausbildung startete mit 9 Ju-Jutsukas im Dojo des JJC-Mendig.
Über 2 Wochenenden beschulte die Frauenreferentin Birgit Schlemper die TN in den Kernpunkten Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Die mittlerweile 25 Jahre im Amt tätige Frauenreferentin vermittelte aus ihrem Erfahrungsschatz die grundlegenden Bausteine, um einen erfolgreichen Kurs durchführen zu können.
Untermalt wurde der theoretische Teil mit einem Vortrag der Präventionsabteilung des Polizeipräsidium Koblenz.
Für die zukünftigen Kursleiter/innen war es ebenfalls wichtig, sich mit den unterschiedlichen Formen der Gewalt auseinander zu setzen und sich über die eigene Rolle als Kursleiter klar zu werden. Im Verlauf der Ausbildung erstellten die Teilnehmer/innen ihr eigenes Kurs-Konzept.
Am Prüfungstag Ende Juli, stellten die TN ihr eigenes Kurskonzept vor und zeigten im praktischen Teil ihre ausgearbeitete Lehrprobe. So gestaltete sich der Prüfungstag wie ein weiterer Schulungstag, in denen die einzelnen Themenschwerpunkte präsentiert wurden. Eindrucksvoll demonstrierten die TN in ihren Lehrproben, dass sie das nötige Rüstzeug besitzen als Kursleiter/in Frauenselbstsicherheit Kurse, Seminare oder Workshops zu halten. 

8. März - Weltfrauentag

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Lass dich nicht kleinmachen!

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Gewalt gegen Frauen wird oft bagatellisiert oder ignoriert.
Die Folge: Betroffene sprechen aus Scham und Angst nicht über das Erlebte.
Mach mit bei der Aktion "Wir brechen das Schweigen"! Hierbei ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" alljährlich alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ein Zeichen zu setzen. Anlässlich des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November bringt das Hilfetelefon das Thema dahin, wo es hingehört: auf die öffentliche Tagesordnung. Und wir helfen dabei! Macht das Thema "Gewalt gegen Frauen" unübersehbar! Weitere Infos zur Aktion findet ihr auf dieser Seite:
https.//www.hilfetelefon.de/kampagnen-aktionen/aktionen/schweigen-brechen.html
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000116016
#schweigenbrechen

Selbstverteidigungs-Workshop am Weltfrauentag 2020

Zum Weltfrauentag, am 08.03.2020, nahmen siebzehn Frauen, im Alter zwischen 14 und 64 Jahren, an einem Selbstverteidigungs-Workshop in Mendig teil.Birgit Schlemper, Landesfrauenreferentin des Ju-Jutsu Verband Rheinland-Pfalz, hatte zu dieser Veranstaltung ins Dojo (Vereinshaus) des Judo und Ju-Jutsu Clubs Mendig (JJC-Mendig) eingeladen.Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung standen auf dem Programm. Zum Thema „Gewaltprävention“ vermittelte Birgit Schlemper wissenswerte Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, Täter- und Opferverhalten und verschiedene Möglichkeiten der Gewaltprävention.Im praktischen Teil übten sich die Teilnehmerinnen in der Selbstbehauptung mit Übungen zur Körpersprache, Gestik, Mimik und ihrer Stimme.Bei der Selbstverteidigung, wurde die Referentin von ihren Vereinskollegen authentisch unterstützt.Die Mädchen und Frauen erhielten einen Einblick in Verteidigungstechniken gegen unterwünschtes Anfassen, Umklammerungen, Festhalten bis hin zu Würgeangriffen und Schlägen.An Schlagpolstern spürten sie ihre eigene Körperkraft und konnten so ihre Kräfte einmal ganz anders einschätzen. Die erlernen Techniken wurden infolge an einem Angreifer im Schutzanzug mit aller Konsequenz angewendet.Zum Abschluss wurden in einem Trainingszirkel die unterschiedlichen Techniken wiederholt. Gegen Ende des Workshops waren die Teilnehmerinnen sichtlich abgekämpft aber außerordentlich zufrieden. Aufgrund der positiven Resonanz wird die Abteilung des JJC-Mendig diesen Workshop gerne noch einmal anbieten.Informationen und Kontakt zum Ju-Jutsu Training und weiteren Veranstaltungen findet man auf der Homepage des JJC-Mendig: www.jjc-mendig.de. Infos zu Selbstverteidigungskursen auf: www.nein-heisst-nein.de

Frauen lernen die Kunst der Selbstverteidigung

am Samstag, den 13.04.2019, fand beim Judo und Ju-Jutsu Club Mendig ein Workshop „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen“ statt.
Birgit Schlemper, von der Ju-Jutsu Abteilung, referierte zu diesem Thema im vereinseigenen Dojo (Trainigsraum). Sie stellte das eindrucksvoll präsentierte „Ampelprinzip“ vor, welches die Bereiche Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung beinhaltet. So wurden unter anderem Hintergrundinformationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, verschiedene Verhaltensweisen in Gefahrensituationen, gezieltes einsetzen der Stimme und Körpersprache, sowie einfache Techniken der Selbstverteidigung vermittelt. In lockerer Atmosphäre tauschten sich die Frauen zu verschiedenen Themenbereichen aus und trainierten das zuvor Gelernte miteinander. Gestärkt und mit neuem Wissen endete der Workshop bei Kaffee, Kuchen und guten Gesprächen.
In Planung ist bereits ein Workshop für Mädchen im Teenageralter unter dem Motto "Fit für die Fete". Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstbehauptung, Ko-Tropfen und Selbstverteidigung werden unter anderem thematisiert. Infos und Kontakt unter: www.nein-heisst-nein.de

Birgit Schlemper – Nach der Arbeit zur Selbstverteidigung

Seit 1969 wird dieser Sport in Deutschland betrieben, „die Wurzeln stammen aus Asien“, erklärt Birgit Schlemper. Sie sagt, das Training sei „an Lebenssachverhalten praxisorientiert“; selbst im Ausbildungsprogramm von Polizeibeamten ist es fester Trainingsbestandteil. Wie kommt man zu dieser besonderen Sportart? Es war purer Zufall, erzählt die Kollegin, „ich hatte nicht die Idee, Selbstverteidigung zu trainieren, ich wollte nur regelmäßig Sport machen, um fit zu bleiben“. Eine Bekannte brachte sie vor 32 Jahren dazu, sie blieb dabei. Heute lehrt und trainiert sie als Landesfrauenreferentin im Ju-Jutsu Verband Rheinland-Pfalz und ausgezeichnet mit dem 4. Dan (Meistergrad), andere Sportbegeisterte und gibt Selbstverteidigungskurse wie etwa in der Rhein-Mosel-Akademie. Sie fasziniert, dass man bei Training und Wettkampf respektvoll miteinander umgeht. Nahezu alle im Ju-Jutsu enthaltenen Elemente stammen aus Sportarten, die sich mit speziellen Gebieten der Selbstverteidigung auseinander gesetzt und diese perfektioniert haben. Neben den Grundelementen Bewegungsformen, Falltechniken, Abwehrtechniken, Schlägen, Tritten und Stößen sind ebenso Wurf-, Hebel-, Würge- und Bodentechniken der unterschiedlichsten Form im Ju-Jutsu enthalten. Hinzu kommen die für das Ju-Jutsu speziell entwickelten Festhalte-, Aufhebe-, Transport- und Nothilfetechniken. Bei Wettkämpfen sind daher auch bestimmte Techniken nicht erlaubt, um Verletzungen zu vermeiden. Ebenfalls gehören ohne den Einsatz körperlicher Gewalt auch Grundlagen der Konfliktbewältigung und Selbstbehauptung zum Ju-

Jutsu.Ju-Jutsu – kein Kampfsport?
Eine grundlegende Philosophie des Ju-Jutsu ist es, beherrscht und defensiv zu bleiben, niemals selber anzugreifen – hier unterscheidet sich die Selbstverteidigung vom Kampfsport – man muss hart trainieren, Disziplin bewahren, das Gegenüber respektieren und traditionelle Regeln einhalten. Das Training im JJC Mendig beginnt mit einer meditativen Begrüßung. Alle Teilnehmer wärmen ihre Muskulatur auf, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Dann folgen kämpferische und spielerische Elemente, welche Kondition und Koordination trainieren.

Technik statt Kraft

Bei der Konfrontation mit einem Gegner, sind Aufmerksamkeit und lang einstudierte, intuitive Technik das eigentliche Erfolgsrezept. „Mit Kraft wird es kaum gelingen“, einen Gegner erfolgreich zu bezwingen. Die eigene Körperstatur ist dabei sekundär, man muss kein Muskelprotz sein im Ju-Jutsu, denn mit der richtigen Technik nutzt man neben der eigenen auch zusätzlich die Kraft und Energie des Gegners, um ihm „eine ungewollt, fremdkontrollierte Begegnung mit der Matte zu verschaffen.“ Bei körperlichen Konfrontationen sind Schreie manchmal hilfreich. „Beim Schreien, muss man atmen und kann so gebündelte Energie freisetzen“, erklärt Birgit Schlemper. „Man höre sich selbst, erschrecke den Angreifer, mache andere aufmerksam.“ Zusätzlich verlässt man so seine Opferrolle. Bei ihren Fortbildungskursen geht es demzufolge auch primär darum, in situativen Rollenspielen Selbstbewusstsein zu vermitteln, Unsicherheiten zu überwinden, sich alleine nur zuzutrauen, sich auch in der realen Welt einmal verteidigen zu können – wenn es denn notwendig sein sollte. Aber auch selbstsicheres Auftreten kann alleine schon dazu führen, eine prekäre Situation zu deeskalieren.

Jeder findet im Ju-Jutsu seinen „sanften Griff“
Wollen Sie Ju-Jutsu nun nicht auch einmal ausprobieren? Körperliche Voraussetzungen aber auch Beeinträchtigungen spielen wie gesagt keine Rolle. Kinder, Jugendliche oder Senioren, alle trainieren so mit, wie sie dazu in der Lage sind, „wir nehmen auf jeden Rücksicht“ sagt die Ju-Jutsu-Trainerin. Ihr Verein, der JJC Mendig, trainiert dienstags und donnerstags im eigenen Dojo (Trainingsraum), welchen er sich mit der Judo-Abteilung teilt. Wer darüber hinaus Lust hat, sich schon einmal auszupowern, kann bei Musik vorab am „Fit-Boxen“ teilnehmen. Informieren können Sie sich bei Bedarf am Empfang der RFM, unter www.jjc-mendig.de oder beim Landesverband (www.jjv-rp.de) – dort ist Birgit Schlemper im Vorstand aktiv.

Stalking – endlich eine Straftat - Täter riskieren jahrelange Freiheitsstrafen

Die erste Hürde war bereits genommen: Ende des Jahres 2006 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz gegen Stalking – das beharrliche Nachstellen – beschlossen. Am 16.02.07 hat auch der Bundesrat dem Gesetz zugestimmt. Es fehlt zwar noch die Prüfung und Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten, aber darin sehen die Experten kein Problem mehr. Mit dem neuen Straftatbestand Stalking (Nachstellen) im § 238 des Strafgesetzbuches (StGB) wurde endlich einer von vielen Opfern lange erwarteten und vor allem vom WEISSEN RING geforderten gesetzlichen Regelung entsprochen.

Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich seine räumliche Nähe aufsucht, Kontakt herzustellen versucht, ob mit Telekommunikationsmitteln oder auch über Dritte, Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen aufgibt, ihn bedroht oder anderweitig in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren rechnen.

Geht das Stalking so weit, dass die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitschädigung eintritt, erhöht sich das Strafmass auf bis zu 5 Jahre. Beim Tod des Opfers oder einer nahe stehenden Person können bis zu 10 Jahre verhängt werden. In die Strafprozessordnung (STPO) wird auch eine spezielle Form der Untersuchungshaft aufgenommen. Ist ein Beschuldigter wiederholt des Stalkings verdächtigt, kann er allein schon deshalb in Untersuchungshaft genommen werden. Insbesondere der WEISSE RING begrüßt, dass die Stalking-Opfer damit die Möglichkeit erhalten, bereits zu einem frühen Zeitpunkt effektiveren Schutz durch die Mittel des Strafrechts zu bekommen, denn bisher war das Nachstellen nicht in allen seinen Facetten strafrechtlich erfasst.

Die Formen des Stalking sind vielfältig. Viele Opfer werden von ihren Verfolgern rund um die Uhr mit Telefonterror überzogen. In anderen Fällen bombardiert der Täter das Opfer ständig mit eMails oder bestellt bei Versandhäusern Waren in dessen Namen. 80 % der Verfolgten sind weiblich und es sind bei weitem nicht nur Prominente. Bei den Tätern handelt es sich oftmals um verschmähte Liebhaber, die aus einer Mischung aus Fanatismus und Eifersucht handeln. Anfangs war man der Auffassung, dass das erst 2002 erlassene Gewaltschutzgesetz zum Schutz vor Stalking ausreiche, doch das erwies sich bereits kurze Zeit nach der Einführung als Irrtum. Das Bundeskriminalamt (BKA) und die LKA waren übereinstimmend der Ansicht, Stalking werde in Deutschland nicht ausreichend oder zu spät verfolgt. Also wurde das Gesetz gegen Stalking geschaffen.
Dietrich Brandhorst

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Männer, die prügeln, müssen gehen! - Gewaltschutzgesetz seit dem 01.01.02

Endlich ist es geschafft! Seit dem 01.01.02 gilt das neue Gewaltschutzgesetz. Nach diesem Gesetz ist es möglich, bei häuslichen Gewalttaten wirksame Schutzanord-nungen gegen den Täter zu treffen, in dem er z. B. zeitlich befristet aus der Wohnung gewiesen wird, ihm verboten wird, sich der Wohnung oder der Betroffenen zu nähern, sie anzurufen (Telefonterror) oder sie anders zu belästigen.

Jeder weiß, das beste Gesetz nutzt nichts, wenn es in der Praxis nicht oder nicht richtig angewendet wird. Dabei ist zum Schutz der Opfer ein schnelles Eingreifen der Polizei bei häuslichen Gewalttaten unabdingbar. Einige Bundesländer haben bereits ihre Polizeigesetze entsprechend geändert oder sind dabei, dies zu tun, um die Wohnungsverweisung durch die Polizei ausdrücklich zu regeln. Ein gutes Funktionieren der gesetzlichen Regelungen in der Praxis erfordert entsprechende Aus- und Fortbildungsmaßnahmen bei der Polizei, bei der Justiz, bei den Frauenberatungsstellen und bei den Frauenhäusern. Diese sind inzwischen angelaufen bzw. werden in Kürze anlaufen.

Leider gibt es aber auch Länder, die ihre Polizeigesetze – aus welchen Gründen auch immer – nicht ändern wollen. An diese appellierte die Bundesjustizministerin, von den bestehenden polizeirechtlichen Möglichkeiten Gebrauch zu machen und bei häuslichen Gewalttaten verstärkt Wohnungsverweisungen auszusprechen. Die endgültige Entscheidung über wirksame Gewaltschutzmaßnahmen treffen selbstverständlich die Zivilgerichte, ggf. auch im Eilverfahren. Übrigens ist die Verweisung des Täters nicht mehr auf die eheliche Wohnung beschränkt, sonder gilt für alle auf Dauer angelegten häuslichen Gemeinschaften.

Doch die Wohnungszuweisung an die Frau allein ist wirkungslos. Als flankierende Maßnahme müssen die Opfer auf die Beratungsangebote hingewiesen werden. Die Polizeibeamten sollten ihnen nahe legen, die Angebote auch anzunehmen. Es wäre schön, wenn die Anschrift des Opfers der jeweiligen Beratungsstelle weiter gegeben würde. In Nordrhein-Westfalen wurde das im Polizeigesetz – im Dezember 2001 verabschiedet – bereits entsprechend umgesetzt.

In Baden-Württemberg läuft seit Mitte 2001 in 65 Kommunen ein zweijähjriger Modellversuch. In Reutlingen z. B. ist das Modell mit intensiver Beratung gekoppelt. 14 Schlägern zeigte die Polizei dort in den ersten 5 Monaten die Rote Karte, zunächst für 24 Stunden. In dem Beratungsgespräch wird u. a. auch geklärt, ob das Opfer eine Verlängerung des Platzverweises über die ersten 24 Stunden hinaus wünscht.

Weil der Weg heraus aus der Gewalt, die oft schon seit Jahren andauert, sehr schwer ist, ist die Beratung und Unterstützung so dringend und umfassend notwendig. Bitte erkundigt euch, ob und wie das neue Gewaltschutzgesetz in eurem Bundesland umgesetzt worden ist und bezieht diese Neuerungen in eure dienstliche Tätigkeit bzw. Beratung bei den Frauen-SV-Kursen mit ein.
Dietrich Brandhorst - Unter Verwendung von Auszügen aus der Zeitschrift „direkt“ des WEISSEN RING